Analyse der Darmflora
Die Verdauung und deren Zusammenhänge für die Gesundheit des Pferdes ist in den letzten Jahren mehr und mehr in den Fokus gerückt. Trotz aller Forschungen steckt das Thema noch in den Kinderschuhen und der Erkenntnisstand ist noch nicht umfangreich.
Fehler im Futtermangment, schlechtes Raufutter, minderwertiges Futter, Stress, Medikamente usw können aber den Verdauungstrakt belasten und führen nicht selten zu:
- Koliken- Blähungen- Kotwasser- schlecht riechender Kot- verminderter Aufnahme von Mineralien, Vitaminen und Aminosäuren- Rittigkeitsprobleme- Unwilligkeit- Müdigkeit und Leistungsabfall- schwaches Immunsystem- Allergien- Stoffwechselprobleme
Einige Fehlprozesse fangen bereits beim Kauen an, das Futter wird nicht lange genug eingespeichelt und für die weitere Verdauung nicht gut vorbereitet. Nun gelangt dieses Futter in den Magen und kann hier nicht entsprechend weiterverarbeitet werden. Dies kann bereits hier zu einer PH-Wertverschiebung führen, die sich dann als Kettenreaktion in den einzelnen Darmbereichen fortsetzt.
Die mit dem Futter aufgenommenen Bakterien, Pilze, Schimmel und Keime werden so nicht bekämpft, sondern können die dort befindlichen positiven Darmbakterien schädigen und zerstören. Da diese Darmbakterien in einer Symbiose mit den Immunzellen der Darmschleimhaut leben, werden auch diese geschädigt und die Aufgabe der Darmflora gestört. Die Schutzfunktion der Darmschleimhaut ist gestört und wird durchlässiger für diese negativen Bestandteile im Futter.
Das alles ist jetzt grob zusammengefasst und ist letztendlich viel komplizierter aber soll nur ein Gefühl geben, wie wichtig eine gute Verdauung ist.
Nun möchte ja jeder von uns seinem Pferd helfen und die Futtermittelindustrie war ja auch nicht untätig. Es gibt mittlerweile zahlreiche Produkte auf den Markt, die hier helfen sollen. Wie aber immer im Leben, so einfach ist es nicht. Im unglücklichsten Fall stört eben das gut beworbene Zusatzmittel die Darmflora noch mehr. Da Produkt A nicht hilft, probiert man Produkt B aus, geht dann zu Produkt C usw usw Auf all das, muss sich der Darm erneut einstellen und gerät dann oft völlig aus der Bahn.
Ist jetzt die Analyse der Darmflora die Lösung? Ich würde sagen jein. Sie kann Hinweise geben, was im Darm gerade los ist. Bestimmte Pilze, Bakterien und Keime werden untersucht und bei einer Veränderung bekommt man diese angezeigt aber wie bereits geschrieben, die Forschung steckt da noch in den Kinderschuhen.
Bei einigen Auffälligkeiten gibt es Möglichkeiten, hier über eine Diät das Darmmilieu wieder in den gewünschten PH-Wert zu bekommen und dadurch einen Prozess der Regeneration anzustoßen aber auch nach solch einer Diät, muss man sich mit dem Thema Futter beschäftigen. Besser ist es dies bereits im Vorfelde zu tun, damit es erst nicht zu solchen Problemen kommt.
So ein Regenerationsprozess kann dauern, auch wenn vielleicht sehr schnell ein Erfolg sichtbar wird in Form von festem Kot und abklingenden Blähbauch etc.. Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung aber wer jetzt wieder schnell in alte Muster verfällt, sorgt schon für das nächste Problem.
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