Viele werden jetzt erst einmal denken, was hat das eine mit dem anderen zu tun.
Häufige Ursachen für einen Fesselträgerschaden sind Überlastungserscheinungen des Fesselträgerapparates. Dies kann sowohl durch zu weiche Böden, Fehlstellungen, falsches Training oder durch weitere starke mechanische Belastungen entstehen.
Nach der Diagnose folgen Spaziergänge auf hartem Untergrund, Schmerzmedikamente und andere möglichen Therapieformen. Nach einer gefühlten langen Genesungszeit, wird das Pferd wieder vorsichtig antrainiert
Nun der Schock, plötzlich lahmt das Pferd erneut. Man hat alles getan was nötig war und ist, um einen erneuten Fesselträgerschaden zu vermeiden und dann das!!
Wiederkehrende undefinierbare Lahmheiten bis zu erneut diagnostizierten Fesselträgerschäden lese ich immer wieder in meinen Anamnesebögen.
Ein Kreislauf aus Lahmheit, Diagnostik, Aufbautraining und erneuter Lahmheit etc.
Wenn wir uns jetzt einmal den Bewegungsapparat anschauen, der ja ein Zusammenspiel von Knochen, Gelenken, Bandscheiben, Bänder, Sehnen, Faszien, Muskeln ist. Sieht man schon einmal, alles hängt zusammen. Dabei unterscheidet man noch den passiven und aktiven Bewegungsapparat.
Wenn jetzt also das Pferd, Aufgrund einer Myopathie ein Problem im aktiven Bewegungsapparat hat entsteht ein Ungleichgewicht im System zwischen Muskeln, Faszien und Sehnen. Dieses versucht natürlich das Pferd auszugleichen und es entsteht eine „interne“ Überbelastung, die mit fortlaufender Zeit nicht besser wird.
Solche Ausgleichsbewegungen machen wir Menschen auch und jeder der mal eine Verletzung im Bewegungsapparat hatte wird bestätigen, dass an anderer Stelle Überbelastungen auftraten und zwar an der Schwächsten stelle.
Der gesamte Fesselträgerapparat ist der „Stoßdämpfer“ des Pferdes und gleichzeitig ein filigranes Gebilde, was einer großen mechanischen Bewegungsenergie ausgesetzt ist. Dabei besteht der Fesselträger hauptsächlich aus einer Sehnen-Band-Struktur mit geringem muskulärem Anteil.
Wenn dieser Bereich aber ohne große Belastung schon einer Dysbalance ausgesetzt ist, können alle weiteren Bewegungsanforderungen diese potenzieren.
Wer jetzt einmal sich vorstellt, dass das MIM Pferd in solch einer latenten Dysbalance einen MIM Schub bekommt....., sieht den möglichen Zusammenhang, den ich oben gestellt habe.
All das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht wissenschaftlich belegt oder erforscht. Es sind zusammengetragene Beobachtungen aber nach einer erfolgten MIM Diagnostik und einer entsprechend angepassten Fütterung/ Haltung und Bewegung zeigen sich oft positive Wege auf aber auch nicht bei jeden Pferd.
Was auffällt, dass von dieser Konstellation nicht alle Defekte gleich betroffen sind. Besonders P4 Pferde erhalten öfters diese Diagnose aber das Gute ist, P4 reagiert sehr positiv auf eine Futterumstellung. Das Muskelgewebe wird weicher, die Bewegungsabläufe wieder geschmeidiger und das gesamte Wohlbefinden besser sich. Wichtig ist aber nicht nur die Futtereinstellung, hier gehört regelmässige Bewegung in unterschiedlicher Anforderung auf jede Fall mit dazu. Eine Boxenhaltung sollte man vermeiden und auch im Sommer kann die Koppel ein Problem werden.
Die Fütterung bei P4 ist leider etwas komplizierter und sollte immer gut abgestimmt sein.
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