Die Aminosäuren und die Muskeln

Warum sind diese essentiellen Aminosäuren nun bei PSSM2 Pferden so wichtig?

Die Aminosäuren werden als Bausteine benötigt um die bei PSSM2 Pferden vermehrt ablau- fenden Muskelreparaturprozesse zu ermöglichen. Dabei kann ein Muskelprotein nur repariert werden, wenn die richtigen Aminosäurebausteine und in der richtigen Menge vorhanden sind. Fehlt auch nur eine einzige Aminosäure kann ein ganzes Protein nicht gebildet werden. Dadurch limitiert die am wenigsten vorhandene Aminosäure den gesamten Reparaturprozess. Da wie gesagt 11 der 21 Aminosäuren vom Körper gebildet werden, kann sich dieser hier be- helfen. Fehlt jedoch eine der 10 essentiellen Aminosäuren, weil diese in zu geringer Menge im Futter enthalten ist, kann der Reparaturprozess nicht in dem Maße durchgeführt werden und das Pferd baut Muskeln ab, schlecht auf oder ist verspannt. Deshalb ist es bei PSSM2 Pferden von immenser Wichtigkeit, dass diese essentiellen Aminosäuren immer ausreichend mit dem Futter zugeführt werden um einen Mangel um zu verhindern. Zum Glück besteht bei 7 der 10 essentiellen Aminosäuren kaum die Gefahr eines Mangels, da diese in ausreichendem Maße im Rauhfutter (Heu/ Gras) vorhanden sind. Nur bei 3 der essentiellen Aminosäuren kommt es, wohlgemerkt auch bei gesunden Pferden, häufig zu einem Mangel. Dabei handelt es sich um Lysin, Methionin und Threonin. Hier ist die Empfehlung bei einem Warmblutpferd zur Siche- rung der Versorgung 10g Lysin, 5g Methionin und 3 g Threonin täglich zuzufüttern. Natürlich ist der Tagesbedarf aber auch hier höher. So wird bei einem gesunden 600kg Pferd ein Lysin- bedarf von etwa 16g ausgegangen. In der Literatur findet man vor allem bei Myopathiepferden aber auch Angaben von bis zu 45g. Dies würde sich wieder mit der Annahme eines erhöhten Proteinbedarfs bei dem Großteil der PSSM2 Pferde decken. Unabhängig vom Testergebnis wird für alle Myopathiepferde empfohlen, wenigstens die Bedarfsdeckung eines gesunden Pferdes an essentiellen Aminosäuren sicher zu stellen (10g/5g/3g). Einige Pferde profitieren aber auch von einer deutlich höheren Zufuhr.